Loden scheint komplett aus der Zeit gefallen zu sein. Doch das Textilgewebe bietet spannende Eigenschaften, besteht aus Wolle und ist nachhaltig. Grund genug, es wiederzuentdecken. Das Label „ALPIN LODGE“ aus Ludwigsburg arbeitet daran.
Mitunter fragt man sich, warum die Welt so ist, wie sie ist. Etwa, warum viele bewährte und vor allem gute Produkte, Verfahren, Materialien oder Konstruktionsweisen in Nischen abgedrängt wurden, also aus dem allgemeinen Fokus entschwunden sind. Loden wäre da so ein Beispiel, ein Gewebe aus Wolle, das in einem speziellen, mehrstufigen Walk-Verfahren produziert wird. Traditionell wurde dafür die Wolle von Hochgebirgsschafen verwendet, weshalb der Loden vor allem als robuste Alltagskleidung im Alpenraum zu finden war. Längst wurde der Loden aus dem Alltag verdrängt und durch preiswertere, weil industriell einfacher herstellbare Gewebe verdrängt.
Dabei bietet Loden interessante Eigenschaften, die immer noch aktuell sind. Das Label „ALPIN LODGE“ hat sich aufgemacht, dem Loden einen zeitgemäßen Look zu verleihen. Tina Noack, Kopf des Labels, hat sich viel vorgenommen. Ein Besuch im Atelier zwischen pinkfarbenen Hoodies und coolen Jacken.
Denke ich an Loden, dann automatisch an Hirschhornknöpfe, olivgrüne Trachten, Berge und Brauchtum. Wenn ich mich hier umsehe, muss ich diese Assoziationen wohl überdenken. Trotzdem die Frage: „Wieso Loden“?
TINA NOACK: Weil das Material enorm viele gute Eigenschaften vereint. Loden gleicht Temperaturen aus, ist dank der Verarbeitung extrem robust, ein Naturmaterial aus Wolle sowie wasser- und windabweisend. Das Walken der Wolle macht den Stoff sehr dicht und der natürliche Fettgehalt sorgt dafür, dass beispielswiese Rotwein einfach abperlt. Außerdem ist es vielseitig, es lassen sich also nicht nur Trachten daraus fertigen. Ein tolles Material also, das eigentlich nur darauf wartet, neu entdeckt zu werden.
Und das ist Ihnen gelungen?
TINA NOACK: Ich hoffe es. Jedenfalls sind die Rückmeldungen von Käuferinnen und übrigens auch Käufern auf meine Kollektion durchweg positiv.
Wie sind Sie denn auf den Loden als solchen gestoßen?
TINA NOACK: Ganz simpel eigentlich. Über den Almabtrieb in den Bergen, den ich zufällig miterlebt habe und erstmals bewusst dem Stoff begegnet bin. Mich haben die Eigenschaften und auch die Haptik ...
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