Ganz oben im Stuttgarter Westen werden Produkte für unterschiedlichste Branchen gestaltet. Das Portfolio des Designbüros Weinberg & Ruf GbR überrascht durch eine enorme Breite, die sowohl Consumerprodukte wie auch Professional-Systeme hoher Komplexität umfasst.
Beispielhaft haben wir uns zunächst die Einhandzwingen des Herstellers Bessey Tool GmbH & Co. KG angeschaut, die im vergangenen Jahr mit dem FOCUS Silver ausgezeichnet wurden. Parallel dazu betreute das Büro ein völlig neues Produkt, das in dieser Form bislang überhaupt nicht existierte: das Exoskelett „Noac“ von der Hellstern Medical GmbH entwickelt, zur Unterstützung von Chirurginnen und Chirurgen während der oft stundenlangen Operationen.
Klar: Beide Produkte sind ganz unterschiedlich. Aber es gibt Gemeinsamkeiten. Unser Interview mit Andreas Weinberg:
Herr Weinberg, auf der einen Seite entwerfen Sie Zwingen für das Handwerk, auf der anderen Seite hochkomplexe Exoskelette für den OP. Low-Tech hier, High-Tech da – wie geht das zusammen?
ANDREAS WEINBERG: Sehr gut. Natürlich sind die beiden Projekte sehr unterschiedlich, die Komplexität der Bessey-Zwingen ist klar geringer. Aber die Aufgabe ist nicht zu unterschätzen, denn auch hier bedarf es einer detailgenauen Kenntnis der spezifischen Anforderungen. Bessey begleiten wir schon sehr lange, es ist ein sehr innovatives Unternehmen, nicht nur in Sachen Funktionalität. Denn neben der handwerklichen Schiene bedient Bessey auch industrielle High-End Bereiche, beispielsweise die Komposit-Produktion.
Das heißt konkret?
ANDREAS WEINBERG: Für Komposite müssen die Fasergelege exakt zugeschnitten werden, dafür braucht es spezielle Scheren, die das Gewebe beim Schnitt nicht stauchen. Wir haben durch intensive Studien Geometrien gefunden, die sowohl ergonomisch überzeugen und auch den Schnitt schonend ausführen. Das ist nicht banal.
Das hört sich sehr zeitaufwendig an.
ANDREAS WEINBERG: Ja, ist es auch. Aber da wir, wie gesagt, schon lange zusammenarbeiten und auch Gestaltungsrichtlinien für Bessey entwickelt haben, sind die Prozesse eingespielt. Es ist ein sehr direktes Arbeiten.
Das dürfte beim schon erwähnten Exoskelett „Noac“ anders gewesen sein.
ANDREAS WEINBERG: Ja, wir sind im Grunde mit dem Entwicklungsteam bei null gestartet, der Prozess lief sehr iterativ. Die Ideen wurden immer wieder klinisch getestet und bewertet. Im Team waren Chirurginnen, Chirurgen, Software-Entwicklerinnen, ...
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